Mag. art., Dr. art., Dr. phil. Wolfgang Reisinger
Nach der Ausbildung zum B-Kirchenmusiker am Konservatorium für Kirchenmusik Wien (Abschluss 1983) Studium der Katholischen Kirchenmusik an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst (Orgel bei Prof. Alfred Mitterhofer, Chorleitung bei Prof. Erwin Ortner, Liturgisches Orgelspiel bei Prof. Peter Planyavsky, Tonsatz bei Prof. Erich Romanovsky), Kirchenmusikdiplom mit Auszeichnung 1987.
1988-1993 Konzertfachstudium in Orgel bei Alfred Mitterhofer, Magister artium 1993 (Diplomarbeit über „Registrierungsmöglichkeiten deutscher Romantik an geeigneten Instrumenten im Wiener Raum“).
2001-2003 Doktoratsstudium in Orgel an der University of Kansas, Verleihung des Doctor of Musical Arts summa cum laude im August 2003.
2005-2008 Doktoratsstudium in Musiktheorie und Musikwissenschaften an der Universität Wien und an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, 2008 Promotion zum Doktor der Philosophie über „Spätromantische, impressionistische und neoklassizistische Stileinflüsse auf das Orgelwerk von Maurice Duruflé“.
Meisterkurse v.a. in den Vereinigten Staaten bei Marie-Claire Alain, Susan Landale, Olivier Latry, James Higdon, Michael Bauer und Karel Paukert.
Seit 1986 umfangreiche Konzerttätigkeit in den meisten Ländern Europas (Österreich, Deutschland, Italien, Schweden, Norwegen, Finnland, Spanien, Portugal, Slowakei, Tschechien, Bulgarien,…), in Südkorea, den USA und Russland.
Rundfunk- und CD-Aufnahmen in Österreich, Skandinavien, Korea, Russland und den USA.
1987 Domorganist in Strängnäs/Schweden, 1987-1990 Stiftsorganist an der Brucknerorgel zu St. Florian/OÖ. 1988 Beginn der Lehrtätigkeit an der Landesmusikschule in Steyr (Orgel und Klavier). 1990 Berufung zum Kirchenmusikreferenten für Wien-Stadt und zum Orgel- und Glockensachverständigen für Wien in enger Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt. Gleichzeitig Beginn der Lehrtätigkeit am Konservatorium für Kirchenmusik Wien in den Fächern Orgel, Improvisation, Liturgisches Orgelspiel, Orgelbaukunde, Deutscher Liturgiegesang, Formenlehre, Werkkunde, Liturgik und Partiturspiel. Ausbildung von etwa 500 Kantoren, Organisten und Chorleitern in Wien. 2023 Beendigung der Tätigkeit aufgrund unhaltbarer und ungerechtfertigter Vorwürfe durch die Leiterin.
In den Jahren 2001-03 Tätigkeit als “Director of Music” am St. Lawrence Catholic Campus Center; Komposition sämtlicher 85 Antwortpsalmen für die kath. Liturgie in englischer Sprache. Leitung zweier Jugendkirchenmusikwochen für die Erzdiözese Kansas City (2002-03). Seit 2001 aktives Mitglied der Association Duruflé in Paris.
In den Jahren 2004 und 2006/07 Gastprofessor für Orgel an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien in Vertretung von Prof. Peter Planyavsky.
Bestellung zum Lehrer für Hymnologie und Generalbass an der Abteilung für Kirchenmusik an der Universität für Musik in Graz (2008-2011).
2010-12 Direktor des Konservatoriums für Kirchenmusik in Wien.
Seit 1979 Organist an der Steinmeyer-Orgel (1873) von St. Brigitta. Ebendort Gründung des Vokalensembles „Kantoreisingers“ (1990), mehrere Auslandstourneen (Finnland, Schweden, Dänemark, Italien); 1998 Einspielung der ersten CD mit romantischer Chor- und Orgelmusik, 2001 folgte die zweite CD. 2004 Gründung des Vokalensembles Oktogon: Zahlreiche Konzerte mit v.a. alter Musik (Händel, Dixit Dominus; Bach, Magnificat, sowie mehrere Kantaten; Schein, Schütz, u.v.a.; amerikanische Chormusik). Intensive, mehr oder minder lebenslange Auseinandersetzung mit Improvisation und liturgischem Orgelspiel.
Umfangreiche Kurs- und Meisterkurstätigkeit vor allem in Improvisation, Liturgischem Orgelspiel und Interpretation (hauptsächlich dt. und frz. Orgelromantik) u.a. bei zahlreichen österreichischen und internationalen Bildungswochen für Kirchenmusik.
Kompositionstätigkeit: Werke für Soli, Chor und Orgel (Verlag Doblinger, Wien; SK-Gehrmans, Stockholm), Kompositionsauftrag für das Orgelfest St. Stephan 1997 sowie für mehrere Kirchenmusikwochen. Komposition mehrerer Werke (Chor und Orchester) für die vergangenen Papstbesuche in Österreich; Kompositionsaufträge der Diözese Graz-Seckau und der Diözese Feldkirch (Psalmkomposition für das Gründungsjubiläum im Dezember 2008). Drei Jazzkantaten zu Evangelienperikopen (2008-11). Turmbau zu Babel (2015). Amerikanischer St. Lawrence Psalter für alle Lesejahre (2001-2003; Carus, 2006). Komposition des Grazer Psalter (26 Commune-Antwortpsalmen für Kantor und Tasteninstrument; Graz, 2007; Grazer Psalter 2 wurde 2013 veröffentlicht). Langjährige Tätigkeit als Vorsitzender der österreichischen Kirchenmusikreferenten, dabei intensive Beschäftigung mit der Basis unserer Kirchenmusik. Herstellung von Kontakten zu europäischen Kollegen und Beschäftigung mit v.a. Liturgischem Orgelspiel in anderen Ländern. Zahlreiche Rezensionen in der “Singenden Kirche”.
Publikationen: „Erfahrungen als Kirchenmusiker in den USA“ (Singende Kirche 2004; Gottesdienst 2006). „Unterschiede zwischen Duruflés Scherzo für Orgel op. 2 und dem Scherzo op. 8 für Orchester“ (Singende Kirche, 2002). Kantorale 2 (Doblinger, 1997), St. Lawrence Psalter (Carus, 2006). Beiträge zum Bulletin der Association Duruflé (2011).